Bislang ist lediglich eine der Göttin Vagdavercustis geweihte Tempelanlage bekannt. Das Heiligtum befindet sich auf dem Kalkarberg, einer Geländeerhebung zwischen Kleve und Kalkar, die Teil des Niederrheinischen Höhenzuges ist. Es besteht aus einem Gallo-römischen Umgangstempel, hypocaustierten Priesterunterkünften und einem Rechteckbau, der als Versammlungsraum der Gemeinde angesprochen wird. Im Jahr 2000 konnte der Tempelbezirk auf dem Kalkarberg archäologisch untersucht werden. Die Fundstelle war zuvor durch einen Sondengänger jahrelang begangen worden, bis dieser 1999 dem Amt für Bodendenkmalpflege den Fund eines Fragmentes einer überlebensgroßen Bronzestatue vorlegte und dessen Provenienz preisgab. Die Ausgrabung zeigte, dass an diesem Ort vor allem römische Militärangehörige der in Vetera Castra stationierten Legio XXX Ulpia Victrix und Kavalleristen aus dem nahe gelegenen Burginatium die Göttin verehrten. Als Opfergaben weihten die Soldaten vornehmlich Waffen und militärische Ausrüstungsgegenstände.